Die Franzosen erleiden 1957 im Indochinakrieg eine katastrophale Niederlage.

Nikita Chruschtschow besucht 1959 die USA und führt mit US Präsident Eisenhower erste Gipfelgespräche zur Ost-West-Entspannung.

Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin ist 1961 der erste Mensch im Weltraum. Er umkreist in einem zweistündigen Flug die Erde.
Eugène Ionesco:
"Die kahle Sngerin"
Samuel Beckett:
"Warten auf Godot"
Das Absurde Theater entwickelte sich im Nachkriegsfrankreich als Reaktion auf eine sinnentleerte Welt, in welcher der "zur Freiheit verurteilte" Mensch selbständiger Schöpfer seines Geschicks ist und sich den Sinn seiner Existenz selbst geben muss. Aus dem Bewusstsein der damit verbundenen Verantwortung entsteht Angst und Vereinsamung. Das Theater des Absurden ist seinem Wesen nach nicht französisch. Zu den führenden Dramatikern zählen der Engländer Samuel Beckett, der Rumäne Eugène Ionesco sowie der Franzose Jean Genet.

Das Theater des Absurden strebt nach einer radikalen Abwertung der Sprache, nach einer Dichtung, die unmittelbar aus auf der Bühne sichtbar und gegenständlich gewordenen Bildern hervorgehen soll. Die Sprache spielt dabei zwar immer noch eine wichtige Rolle, aber das, was auf der Bühne geschieht, sagt mehr aus als die Worte, die von den Figuren gesprochen werden. Oft widersprich sogar das Geschehene der Sprache. Die Akteure reden aneinander vorbei, ihre Worte werden nicht verstanden oder gehen ins Leere. Die Zerstörung der Sprache als Mittel der Verständigung ist im absurden Theater offensichtlich.

Statt endloser Diskussionen bieten die Dramen Szenarios, die extrem arm an Worten, Handlung und Dekoration sind. Die klassischen Kategorien der Einheit der Zeit, des Ortes und der Handlung sind aufgehoben: Es gibt keine äußere messbare Zeit mehr, sie geht über in Zeitlosigkeit. Der Ort ist ein imaginärer Ort: Er ist überall und nirgends. Es gibt keine Handlung mehr, der Dramaturgie der Stücke ist statisch.

Es wird weder eine geschlossene, gegenständliche Welt dargestellt, noch ein logisch fortschreitendes Geschehen. Stattdessen bietet das absurde Theater nur Reflexionen, Dialoge ohne Ziel, gedankliche Akrobatik. Nicht die äußere Welt, die Welt der Realität wird aufgezeigt, sondern der seelische Innenraum des Menschen. Der Mensch steht nicht dem Menschen und der Welt gegenüber, sondern dem Rätselhaften, dem Chaos und dem Nichts. Somit desillusioniert es, setzt damit einen Denkprozess in Gang und fordert heraus.

Das absurde Theater arbeitet mit Gleichnissen, Paradoxen und der Clownerie. Der Clown ist weder ernst noch zynisch, sondern von einer Traurigkeit, die, da sie das traurige Los des Menschen abspiegelt, die Herzen aller Menschen solidarisiert. Doppelungen, Parallelitäten, Kreisbewegungen, Rückwendung des Endes zum Anfang hin sind typische, bühnentechnische und dramaturgische Stilmittel.
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